Theorie über Haare

Das Haar ist ein keratinisiertes Produkt der Haut mit typischen strukturellen, mechanischen und chemischen Eigenschaften. In der Mitte des Haares befindet sich das Mark, das durchgehend, unterbrochen oder fehlend sein kann. An der Oberfläche besteht die Cuticula aus flachen Zellen mit freien Enden zum distalen Ende des Haares hin. Die Zellen der Cuticula fixieren zusammen mit der inneren Hülle das Haar im Follikel. Wir haben etwa 100.000-150.000 Follikel auf unserem Kopf. Bei Kindern beträgt ihre Dichte 500 – 700 pro cm2 , mit dem Alter nimmt die Dichte der Follikel allmählich ab und bei einem Erwachsenen beträgt sie etwa 250 – 350 Haarfollikel pro cm2 . Im Alter nimmt die Zahl der Follikel nicht weiter ab. Während seines Lebens produziert ein Haarfollikel 20-30 Haare. Haare sind totes Material, aber sie wachsen mehrere Jahre lang. Das Haar wächst auf der Grundlage der Regeneration der zerstörten Teile, ausgehend von dem erhaltenen Teil. Der Follikelzyklus ist spezifisch für jeden Follikel und unabhängig von anderen Follikeln. Haarfollikel haben eine 12-stündige mitotische Aktivität, insbesondere nachts und während des Schlafs. Nur die Haare am Kinn und an den Unterarmen haben einen Rhythmus über den Tag. Zwischen dem 16. und 46. Lebensjahr wächst das Haar am stärksten, danach geht das Wachstum allmählich zurück.

Wachstumsphasen der Haare

Die verschiedenen Phasen des Haarwachstums werden Anagen, Katagen und Telogen genannt. Für den Haarersatz-Zyklus im Kapillarbereich heißt das Gesetz. „drei“: eine 3-jährige Wachstumsphase – Anagen, eine 3-wöchige Übergangsphase – Katagen, eine 3-monatige Telogenphase – eine Phase, in der das Haar ausfällt und sofort durch neues Haar ersetzt wird.

Alopezie

Jede Störung des Haares, die mit seiner Qualität oder Quantität zusammenhängt, ist sofort sichtbar und für die meisten Menschen unangenehm. Täglich fallen etwa 50 – 100 Haare aus. Wenn der Haarausfall stärker ist und länger anhält, wird das Haar dünner und die Kopfhaut wird durchsichtig.

Alopezie androgenetica

Die häufigste Form des Haarausfalls wird als Haarausfall bezeichnet. Kahlheit bei Männern – Alopecia androgenetica. Testosteron erreicht die Haarfollikelzelle, bindet an den Androgenrezeptor und bildet einen aktivierten Komplex. Der DNA-Gehalt nimmt ab. Nach und nach werden die Follikelmatrix und die dermale Papille reduziert und der Follikel wird immer kleiner. Der miniaturisierte Follikel produziert immer dünneres Haar ohne Mark und Pigment, bis der Haarfollikel allmählich verschwindet. Alopecia androgenetica tritt bei Männern und Frauen gleichermaßen auf, mit dem Unterschied, dass eine Frau nie eine vollständige Kahlheit entwickelt wie ein Mann. Androgenetische Alopezie bei Männern beginnt in der Regel an den Mundwinkeln, später verschiebt sich die Implantationslinie (die Stelle über der Stirn, an der das Haar zu wachsen beginnt) nach hinten, allmählich bildet sich eine kahle Stelle am Scheitel des Kopfes, und schließlich bleibt eine kahle Stelle mit Haarresten an den Seiten des Kopfes, im Nacken und über den Ohren in Form eines Hufeisens zurück. Es gibt 5 Grade der Kahlheit mit allmählichem Haarausfall im zentralen Bereich und am Scheitel. Bei den Typen I – III kann eine Behandlung retten, was zu retten ist, bei Typ IV ist eine chirurgische Lösung angebracht und bei Typ V können wir nur resignieren.  

 

Haarausfall bei Frauen

Bei Frauen ist der Prozess des Haarausfalls anders. Die Implantatlinie verändert sich nicht, aber der Haaransatz am Scheitel wird allmählich ausgedünnt, bis schließlich die Kopfhaut mehr oder weniger durch das Haar hindurchscheint. Seit r. 1977 beschreibt drei Grade der androgenetischen Alopezie bei Frauen. Im ersten Stadium ist die Tarnung mit einer guten Frisur noch einfach, im dritten Stadium kann die Glatze nicht mehr verdeckt werden. Manchmal kann bei Männern eine männliche Glatze auftreten und umgekehrt kann bei Frauen eine weibliche Glatze mit Ecken und Verschiebungen der Implantatlinie auftreten. Das Haar hat eine schützende Funktion, aber es ist auch ein Ausdruck der Persönlichkeit.

Haar-Krankheiten

Erkrankungen der Haare und der Kopfhaut sind sehr häufig, und selbst wenn sie die allgemeine Gesundheit nicht bedrohen, sind sie für den Patienten unangenehm. Die häufigsten Haarkrankheiten sind Alopecia androgenetica, Alopecia diffusa, Alopecia areata und Dermatitis seborrhoica, zu den Anomalien des Haarschafts gehören Trichorrhexis nodosa und Trichonodose. Die Diagnose der meisten Haarerkrankungen ist nicht schwierig, aber die Behandlung ist nicht immer erfolgreich. Androgenetischer Haarausfall ist weltweit die häufigste Ursache für Haarausfall. Bei Männern tritt sie in der Regel am Ende des zweiten Lebensjahrzehnts auf, bei Frauen im dritten Lebensjahrzehnt. Tatsache ist, dass im Alter von 25 Jahren bei 25 % der Männer eine spürbare Ausdünnung des Haares auftritt und im Alter von 50 Jahren bei 50 % der Männer ein spürbarer Haarausfall zu verzeichnen ist. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Die große Mehrheit der Männer hat kein Problem damit, sich mit der Tatsache abzufinden, dass sie eine Glatze bekommen. Viele andere und viele Frauen suchen verzweifelt nach Behandlungsmöglichkeiten und greifen zu vielen, oft unklugen Lösungen.

Alopecia diffusa

Dabei handelt es sich um einen Haarausfall im Umfang des gesamten Kapillitiums. Das Haar lichtet sich allmählich, oder die Ausdünnung erfolgt dramatisch schnell. Sehr oft tritt sie nach der Geburt auf. Es kommt vor, weil die weiblichen Hormone während der Schwangerschaft nicht zulassen, dass das Haar in die Telogenphase übergeht, aber das Haar holt dies 2 – 3 Monate nach der Geburt nach. Diffuser Haarausfall tritt auch bei einigen endokrinologischen Erkrankungen auf, sowohl bei verminderter als auch bei erhöhter Schilddrüsenaktivität, schlecht eingestelltem Diabetes. Diffuse Alopezie tritt bei Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, Eisen- und Zinkmangel, nach Stress und bei Einnahme bestimmter Medikamente auf. Es kann bei Vegetariern als chronisches Telogeneffluvium in Abwesenheit von vollständigem tierischem Eiweiß auftreten und ist bei hypokalorischer Ernährung häufig. Diffuser Haarausfall tritt jedoch auch im Rahmen einiger entzündlicher Erkrankungen der Kopfhaut auf. Die Diagnose wird durch ein Trichogramm bestätigt. Die Behandlung ist klar, wenn die auslösende Ursache aufgedeckt wird. Falls die Ursache nicht gefunden wird, werden bei der Behandlung lokal stimulierende Präparate eingesetzt, bei der allgemeinen unterstützenden Therapie Kombinationspräparate mit Mineralien und Vitaminen.

Alopecia areata

Dies ist eine sehr unangenehme Form des Haarausfalls. Unkorrigierte Refraktionsfehler, fokale Infektionen, unspezifische Immun- und organspezifische Autoimmunreaktionen können die Ursache der Krankheit sein. Es gibt 4 Typen der Krankheit: Typ I – häufiger Typ bei 83% der Patienten. Beginnen Sie zwischen 20. – 40. Lebensjahr, von denen 6 % in Alopecia totalis übergehen. Typ II. – atopisch – tritt bei 10% der Patienten auf. Die Krankheit beginnt in der Kindheit, die Entwicklung ist langwierig und hält mehrere Jahre an. Vereinzelte Haarbüschel sind auf den Lagern zu sehen. In bis zu 75% der Fälle entwickelt sich eine Alopecia totalis. Oft gibt es eine Vorgeschichte von Asthma, allergischer Rhinitis oder atopischer Dermatitis. Typ III. ist bei 4% der meist jungen, erwachsenen Patienten, führt oft auch zu Alopecia totalis. Bei den meisten Patienten finden wir arterielle Hypertonie bei Familienmitgliedern. Typ IV. – kombiniert – ist bei 3% der Patienten über 40 Jahre alt. Das Hauptmerkmal ist das Vorliegen einer endokrinologischen Erkrankung. Alopecia areata kann in Form von isolierten, oft multiplen haarlosen Ablagerungen auftreten. Ihre Verschmelzung führt zu Alopecia totalis und wenn die Haare am ganzen Körper ausfallen, spricht man von Alopecia universalis. Die Haut an den Lagern ist immer glatt, ohne pathologische Veränderungen. Neben der gewöhnlichen Form der Alopecia areata gibt es auch eine Narbenform – Alopecia areata atro phi cans – Pseudopelade Brocq. Die Haut an den betroffenen Herden ist weiß-gelb, glänzend, verdünnt, die Mündungen der Follikel sind nicht sichtbar. Vereinzelte Haarbüschel sind ein typischer Befund.

Dermatitis seborrhoica

Es handelt sich um eine weitere häufige Erkrankung des behaarten Teils des Kopfes mit der Bildung von unscharf umschriebenen erythematösen Herden mit Schuppung. Manchmal bilden sich nur Schuppen, ohne dass sich die Haut verändert. Anders als bei der Schuppenflechte lassen sich Schuppen sehr leicht von der Haut ablösen. Die Schuppung wird mit dem hefeartigen Mikroorganismus Malassezia species in Verbindung gebracht. Normalerweise ist er auf der Haut aller Menschen zu finden, aber unter den richtigen Bedingungen kann er sich vermehren. Die Diagnose ist sicherlich unproblematisch, aber in schwereren Fällen kann sie manchmal eine Psoriasis der behaarten Kopfpartie imitieren. Schuppen sind meist nur eine ästhetische Störung, aber in ausgeprägten Fällen sprechen wir bereits von einer Krankheit. Sie können ihrem Träger das Leben sehr schwer machen und sind auch unangenehm für ihre Umgebung. Die Schuppenbildung nimmt mit dem Alter ab.

Trichorrhexis nodosa

Sie ist die häufigste Form der Haardystrophie. Sie tritt häufig nach verschiedenen aggressiven kosmetischen Eingriffen, bei der Verwendung von heißen Lockenstäben und Lockenwicklern für das Haarstyling und als Folge von sogenannten. „Verwitterung“ des Haares, d.h. Schäden am Haarschaft durch Sonne, Hitze, Kälte, Wind usw.

Trichonodose

Es handelt sich um die Bildung von Knoten am Haarschaft. Es kann sich um einen oder mehrere Knoten auf ein und demselben Haar handeln, die sich spontan, durch die Einwirkung von Chemikalien oder durch Reibung an der Unterlage bilden. Das beste Mittel gegen Haarausfall ist die Beseitigung der Ursache.

Die häufigsten Ursachen für Haarausfall oder Haarverlust

• genetische Veranlagung
• schlechte Lebensführung und Lebensstilmanagement
• Gestörter Hormonhaushalt
• Chemikalien, Chemotherapie, Strahlentherapie
• Einnahme bestimmter Medikamente
• einige Arten von versteckten Entzündungen
• Nieren-, Schilddrüsen- oder Hauterkrankungen

Arten von Haarausfall

TRICHOLOGISCHE UNTERSUCHUNG

Wie läuft die erste trichologische Untersuchung in unserer Klinik ab? Die erste trichologische Untersuchung beginnt mit einem Gespräch, in dem der Arzt eine gründliche Anamnese über die Ursache und den Verlauf des Haarausfalls des Patienten erhebt. Nach der ersten Konsultation untersucht der Arzt das Haar des Patienten klinisch und macht sich mit dem Befund vertraut. Es folgt eine digitale Trichoskopie, die mit einer speziellen Kamera durchgeführt wird, die an einen Computer angeschlossen ist, so dass wir Bilder aufnehmen und zur weiteren Untersuchung speichern können. Die Kamera erkennt einzelne Stellen auf der Kopfhaut und ist in der Lage, die Kopfhaut, die Haarfollikel und einzelne Haare in Vergrößerungen zu erfassen, die mit dem bloßen Auge nicht zu sehen sind (bis zu 120-fach). Dieser Schritt liefert wertvolle Informationen zur korrekten Diagnose, da wir die für die Krankheit typischen Anzeichen beobachten können. Auf der Grundlage der Ergebnisse des ersten Beratungsgesprächs und der digitalen Trichoskopie stellt der Trichologe eine Diagnose und schlägt die für den Patienten am besten geeignete Behandlung vor. Der Arzt fasst seine Befunde, Meinungen und Empfehlungen für den Patienten in einem ausführlichen Bericht zusammen. Bei Bedarf oder Verdacht auf Krankheiten, die die Ursache für das Haarproblem des Patienten sein könnten, wird der Arzt noch weitere Untersuchungen bei verschiedenen Spezialisten oder einem Allgemeinmediziner empfehlen. Wie kann ich mich auf die Prüfung vorbereiten? Die Haare sollten mindestens 14 Tage vor der Untersuchung nicht gefärbt werden, und es ist ratsam, die Haare 2-3 Tage vor der Untersuchung nicht zu waschen. Die Befolgung dieser Empfehlungen wird uns helfen, Ihr Problem zu diagnostizieren. Wie viel Zeit sollte ich für die Prüfung einplanen? Da es sich um eine komplexe Prüfung handelt, müssen Sie ausreichend Zeit einplanen. Die Standarduntersuchung dauert etwa 40 Minuten. Unser Ziel ist es, dass alle Fragen des Patienten beantwortet werden und dass der Patient während dieser Zeit seine Krankheit und den für den Haarausfall verantwortlichen Mechanismus versteht. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Haarausfall? Das Thema Haarausfall ist sehr breit gefächert, die einzelnen Krankheiten unterscheiden sich in ihrem Entstehungsmechanismus und Verlauf voneinander. Deshalb haben wir das Bedürfnis, mehr Behandlungen anzubieten, damit wir so vielen Patienten wie möglich helfen können. Wir halten uns an die neuesten Behandlungsempfehlungen und zeigen Ihnen neue und moderne Wege auf, wie Sie mit Haarausfall umgehen und die Haarqualität verbessern können. Wir bieten Patienten:

• Bestimmung der geeigneten Behandlung und Haarpflege für zu Hause
• Haar-Mesotherapie
• Anwendung von eigenem Plasma auf der Kopfhaut
• Topische Kortikosteroid-Therapie (Diprophos)

Wie hoch ist die Erfolgsquote bei der Behandlung von Haarausfall?

 

Die Erfolgsquote der Behandlung hängt weitgehend von der jeweiligen Diagnose ab, aber wir haben eine sehr hohe Erfolgsquote bei Patienten, die sich an den festgelegten Behandlungsplan halten, und die ersten Ergebnisse sind in der Regel nach 2-3 Monaten der Behandlung zu sehen.

 

Ist es notwendig, eine erste trichologische Untersuchung bei uns durchzuführen, bevor Sie mit der Behandlung beginnen, wenn Sie bereits bei einem anderen Dermatologen gewesen sind?

Die Sicht auf den Patienten und die Diagnose können von Arzt zu Arzt unterschiedlich sein, da der Arzt den Patienten auf der Grundlage seiner bisherigen Erfahrungen behandelt. Die Erstuntersuchung in unserer Haarklinik ist für uns sehr wichtig, denn dank ihr können wir die richtige Diagnose stellen und die Behandlung planen, die für die jeweilige Krankheit am besten geeignet ist.

  Wie sieht der Bericht aus, den Sie bei der trichologischen Untersuchung erhalten?